Augen zu und bauen
Der Neubau am Mariahilfer Gürtel steht in starkem Kontrast zu seiner Umgebung. Das zeigt: Qualitätssichernde Maßnahmen vonseiten der Stadt fehlen. In der Neubau-Architektur ist gleichsam alles erlaubt.
Der Neubau am Mariahilfer Gürtel steht in starkem Kontrast zu seiner Umgebung. Das zeigt: Qualitätssichernde Maßnahmen vonseiten der Stadt fehlen. In der Neubau-Architektur ist gleichsam alles erlaubt.
2018 wurde der Altbau am Mariahilfer Gürtel 1 im 15. Bezirk von Grund auf saniert. Seither erstrahlt das Jugendstilhaus in neuem Glanz. Die Sanierung ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie sich alte Häuser mit schonenden Maßnahmen und viel Liebe zum Detail für die Zukunft erhalten lassen.
Der Hohe Markt ist wahrscheinlich Wiens ältester Markt. Oder eher: Er war es, denn einen Markt gibt es auf dem zentralen Platz im 1. Bezirk schon lange nicht mehr. Doch auch ein richtiger Platz ist der Hohe Markt nicht, denn die meisten Flächen sind für Fahrbahnen und Parkplätze reserviert. Bäume wiederum gibt es hier überhaupt keine. Entsprechend traurig ist die Optik - obwohl nur wenige Schritte vom Stephansplatz entfernt.
In den kommenden Jahren wird im 22. Bezirk an der "Stadtstraße" gebaut. Für die über drei Kilometer lange und vier Spuren breite Straße macht die Stadtregierung fast eine halbe Milliarde Euro locker. Mitten in der schwersten Wirtschaftskrise der 2. Republik. Und mitten in der weltweiten Klimakrise.
2018 wurde das alte Hotel Karolinenhof in Floridsdorf abgerissen. Das gegenüber dem bekannten Karl-Seitz-Hof befindliche Gebäude zeichnete sich durch seinen Jugendstil-Dekor aus. Seit 2020 steht hier ein Neubau mit schlichter Fassadengestaltung.
Die Goldschlagstraße in Wien-Penzing wurde 2020 auf einem kurzen Abschnitt umgestaltet. Doch bei dem Umbau ist der "Klimahauptstadt" gehörig die Luft ausgegangen.
Die Reinprechtsdorfer Straße ist vielleicht die unattraktivste Straße innerhalb des Gürtels. Die heruntergekommene Einkaufsstraße im 5. Bezirk ist grau, laut und ungepflegt. Und doch hat sie viel Potenzial. - Eine Fotodokumentation, entstanden 2020.
In Ottakring steigt die Stadt Wien aufs Gas: Damit noch schneller neu gebaut werden kann, wird mittels eines "vereinfachten" Verfahrens umgewidmet. Wird damit der Abriss eines Gründerzeithauses gefördert? Das Beispiel Römergasse 23 wirft Fragen auf.
Im Februar 2021 wurde im 3. Bezirk ein Gründerzeithaus trotz Schutzzone abgerissen. Das Haus befand sich in einem Ensemble aus ähnlichen Häusern und war nur wenige Schritte vom berühmten Kunsthaus von Friedensreich Hundertwasser entfernt. Der Fall zeigt: Es braucht Reformen, damit die Altstadterhaltung ihrem Namen endlich gerecht wird.
Der Fall des Gründerzeithauses in der Radetzkystraße im 3. Bezirk ist eines der extremsten Beispiele dafür, wie manche Immo-Firmen mit ihren historischen Gebäuden und mit Mietern umgehen. 2018 wurde das Haus teilweise abgerissen, obwohl es noch bewohnt war. 2022 durfte der Abriss fortgesetzt werden.
Am Mariahilfer Gürtel wurde 2018 ein prachtvolles Gründerzeithaus aus dem 19. Jahrhundert abgerissen. An der Stelle des demolierten Gebäudes steht seit Ende 2020 ein Hotel mit minimalistischer Fassade.
Wird in Wien viel Wert auf lebenswerte Straßen und Plätze gelegt? Haben Bäume und Begrünung Priorität? Stehen Fußgänger, Radfahrer und der öffentliche Verkehr an erster Stelle? - Geht es nach den Stadträten, Rathausmedien und diversen Reklamen, müssten wir eigentlich in einer schönen grünen Stadt leben, die sich auch noch vollends dem Klimaschutz verschrieben hat. Doch wird die Realität diesem Bild gerecht?
Der "Leiner" in der Mariahilfer Straße wurde abgerissen - trotz des erst 2018 verschärften Gesetzes gegen Hausabbrüche und trotz Schutzzone.
Die Reinprechtsdorfer Straße hat schon bessere Zeiten gesehen. Traditionshändler sind weg, Geschäftslokale stehen leer. Obwohl im Zentrum eines Bezirks mit über 50.000 Einwohnern liegt die einstige Einkaufsstraße darnieder. - Über den öffentlichen Raum in der Reinprechtsdorfer Straße.
2015 wurde ein über 120 Jahre altes Gründerzeithaus in der Sobieskigasse (9. Bezirk) abgerissen. Statt des prächtigen Historismus-Baus steht nun ein Neubau mitten in einem gründerzeitlichen Häuserensemble.
Wie sich Verkehr und öffentlicher Raum in der Mariahilfer Straße verändert haben. Von 1900 bis heute.
Im 10. Bezirk wurde eine original erhaltene Fassade aus dem 19. Jahrhundert abgeschlagen. Die Zerstörung der 143 Jahre alten Ornamente war tatsächlich von den Behörden genehmigt worden.
Die Gründerzeithäuser in der Albrechtsbergergasse 17-23 wurden durch eine große Wohnhausanlage ersetzt.
Mitten im historischen Döbling wurde 2016 ein Jahrhundertwendehaus abgerissen. Auch Politik und Behörden waren mitverantwortlich, denn bei der Umwidmung einige Jahre zuvor war keine Schutzzone eingerichtet worden. Eine Schutzzone hätte den Abriss höchstwahrscheinlich verhindert.
Das Wohnhaus trug auf einer Seite noch den originalen Schmuck aus der Gründerzeit. Um 2011 wurde es abgerissen.
Der Abbruch des 1861 errichteten Gebäudes erfolgte bemerkenswerterweise im Rahmen einer von der Stadt Wien geförderten Blocksanierung.
In der Seestadt Aspern steht die Wohnmaschine des 21. Jahrhunderts. Kein Plattenbau, sondern ein Wohnhaus, das den Charme eine Maschine oder einer Lagerhalle versprüht. Es ist ein Gebäude mit harten Kontrasten und kühn herausspringenden Balkonen. Ein Gebäude, dass sich vor allem durch grauen Beton, kühles Wellblech und Container-Optik auszeichnet.
Die beiden Vorstadthäuser in der Zieglergasse 51 und 53 im 7. Bezirk trugen bis zuletzt den alten Fassadenschmuck. Der Abriss der im frühen 19. Jahrhundert erbauten Gebäude erfolgte ca. 2001 und 2018. Heute stehen hier schlichte Wohnbauten.
Mitten im 13. Bezirk droht der Abriss einer modernen Villa. Das 1931 erbaute Gebäude in der Hofwiesengasse 29, südwestlich von Schönbrunn, steht schon seit einiger Zeit leer. 2021 hat der Eigentümer um Abbruch angesucht. Doch die Behörden können das Gebäude schützen - wenn sie es wollen.
Das kleine Haus war 1829 erbaut worden und zählte bis zu seinem Abriss zum heute selten gewordenen vorgründerzeitlichen Baubestand des 7. Bezirk.
Im alten Kalksburg, nahe der Wiener Stadtgrenze, rollen die Bagger an. Wo jetzt noch eine große Grünfläche ist, werden bald neue Häuser stehen. Dafür wurde im Dezember 2020 auch ein schlichtes, aber gut erhaltenes Gebäude zur Gänze abgerissen. Um das zu erreichen, wurde sogar die Schutzzone verkleinert.
Das Gründerzeithaus wurde 1885 erbaut und trug noch bis zuletzt den originalen Dekor. Der Abriss kam etwa 2013.
Das 1907 erbaute Tröpferlbad an der Ecke Weisselgasse 5 / Brünnerstraße 27 in Floridsdorf war bis 2004 in Betrieb. Eine Nachnutzung, beispielsweise als Musikschule, war angedacht, aber letztlich nicht verwirklicht worden. 2016 erfolgte der Neubau einer Wohnhausanlage mit öffentlicher Bibliothek im Erdgeschoß.…
In Speckbachergasse hatten sich noch bis ins 21. Jahrhundert hinein viele Gründerzeithäuser (erbaut vor 1918) mit intaktem Fassadenschmuck erhalten. Binnen weniger Jahre wurden zwei dieser Häuser geschleift.
Das 1879 erbaute Gründerzeithaus war vielleicht eines der schönsten Gebäude Kaisermühlens. Noch bis zum Abriss 2014 war die Fassade im originalen Zustand des 19. Jahrhunderts.
Das gut erhaltene Gründerzeithaus in der Herbeckstraße 59 wurde vor 2013 durch einen großen Wohnblock ersetzt.
Das im frühen 20. Jahrhundert erbaute Haus wurde 2014 samt seiner Nachbarhäuser abgerissen.
Beim Altbau in der Gudrunstraße 187 im 10. Bezirk handelte es sich um die ehemalige Brown-Boveri-Fabrik, errichtet 1890. Der historisch bedeutende Backsteinbau wurde 2015 abgerissen.
Das Gründerzeithaus wurde 2015 abgerissen und durch ein kaum höheres Gebäude ersetzt.
Das kurz vor 1900 erbaute Gründerzeithaus trug noch bis zuletzt den Großteil seines Dekors. Es wurde um 2015 abgerissen und durch ein hohes Wohnhaus ersetzt.