Bezirkszentrum Kagran: Warum zerstören, was nicht kaputt ist?
Nach etwas mehr als fünfzig Jahren will die Stadt Wien das Bezirkszentrum Kagran schon wieder abreißen lassen.
Leerstand, Spekulation, Verfall – es gibt viele Gründe, warum historische Gebäude gefährdet sein können. Um Abrisse zu verhindern und Häuser zu erhalten, ist rechtzeitiges Eingreifen nötig. Alle Artikel zum Thema gefährdete Gebäude in Wien gibt es hier.
Nach etwas mehr als fünfzig Jahren will die Stadt Wien das Bezirkszentrum Kagran schon wieder abreißen lassen.
Seit Jahren verfällt die historische Kinderklinik des AKH. Das Gebäude wurde 1911 errichtet, bei der Planung beteiligt waren der Ringstraßenarchitekt Emil Förster und die berühmten Ärzte und Wissenschaftler Clemens von Pirquet und Theodor Escherich.
Eine Jahrhundertwende-Villa in Penzing steht vor dem Abriss. Sie wurde per Privatgutachten als "nicht erhaltenswert" eingestuft. Die Behörden von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) sind diesem Gutachten gefolgt, obwohl sie dem Abriss noch ein Jahr zuvor nicht zugestimmt hatten.
Die 1895 erbaute Villa wurde von der Architekturbehörde als erhaltenswert eingestuft. Trotzdem will der Eigentümer das Gebäude abreißen. Das Dach und ein Holzaufbau wurden bereits entfernt. Die Bausubstanz ist der Witterung schutzlos ausgesetzt.
In der äußeren Mariahilfer Straße droht ein Abriss. Betroffen sind womöglich gleich zwei Altbauten. Einer davon ist ein ehemaliges Kino.
Gleich drei Altbauten nahe Mariahilfer Straße und Westbahnhof stehen vor dem Abriss. Dabei sieht die Magistratsabteilung für Architektur die Häuser als erhaltenswert an. Trotzdem hat die Baubehörde den Abriss erlaubt.
Das Biedermeierhaus in der Schutzzone soll abgerissen werden.
In dem Gründerzeithaus im 4. Bezirk dürfte es beträchtliche Schäden geben. Die Baupolizei musste eingeschaltet werden. Was der Eigentümer mit dem Haus vorhat, ist unklar.
Am Mariahilfer Gürtel im 15. Bezirk haben sich etliche prächtige Gebäude im Stil des Historismus erhalten. Gleich drei nebeneinanderliegende Häuser sind aber in schlechtem Bauzustand. Wie geht es mit dem historischen Ensemble weiter?
In Hernals ist ein Gründerzeithaus in Gefahr. Bei dem bewohnten Gebäude nahe Vorortelinie und Kongreßpark wurden Fenster herausgenommen. Im Inneren soll es schwere Schäden geben.
Bei dem Haus wurde das Dach abgedeckt. Das Gebäude scheint nun schutzlos der Witterung ausgeliefert zu sein. Sogar das Denkmalamt hatte Interesse am Schutz des Gebäudes. Doch die Unterschutzstellung musste abgebrochen werden - wegen "massiv devastierten Zustandes".
Im ältesten Teil des 3. Bezirks steht ein historisches Gebäude seit Jahren leer. Lange befand sich ein beliebtes Gasthaus in dem schmucken Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Nun herrscht große Angst um das Haus. Droht ein Abriss?
Mitten im 13. Bezirk droht der Abriss einer modernen Villa. Das 1931 erbaute Gebäude in der Hofwiesengasse 29, südwestlich von Schönbrunn, steht schon seit einiger Zeit leer. 2021 hat der Eigentümer um Abbruch angesucht. Doch die Behörden können das Gebäude schützen - wenn sie es wollen.
Seit Jahren hält das Gründerzeithaus in der Hetzgasse 8 Politik, Gerichte und Denkmalschützer in Atem. 2016 konnte ein Abriss des ehemaligen Gemeindebaus in letzter Minute verhindert werden. Seither verfällt das nur wenige Minuten von Wien Mitte entfernte Wohnhaus allmählich. Ein 2019 erfolgter Eigentümerwechsel hätte die Rettung des über 145 Jahre alten Gebäudes bringen können. Doch wie es aussieht, arbeitet auch der neue Eigentümer schon an der Demolierung des Hauses.
Über 230 Jahre alt ist das kleine Haus in der Freundgasse 9, mitten im 4. Wiener Gemeindebezirk. Hier gelten Denkmalschutz und Schutzzone - also der bestmögliche Schutz, um historische Gebäude langfristig zu erhalten. Während die Nachbarhäuser vorbildlich renoviert sind, verfällt Haus Nr. 9 seit vielen Jahren.
Eine prachtvolle Villa in der Landstraßer Hauptstraße steht leer und verfällt zusehends - trotz Denkmalschutz. Was wird aus dem einzigartigen Gebäude und dem großen Garten?
Der 16. Bezirk boomt. Überall wird gebaut, renoviert und aufgestockt. Zugleich kommen alte Häuser massiv unter Druck. Seit 2019 droht einem schmucken Gründerzeithaus in der Nähe der Ottakringer Straße der Abriss, obwohl das Gesetz zum Schutz historischer Gebäude erst 2018 verschärft wurde. Lässt sich das kleine Haus in der Lienfeldergasse noch retten?
Das alte Währinger Bad hat 2019 endgültig zugesperrt. Den schönen Gründerzeitbau, in dem sich das Tröpferlbad befand, verkaufte die Stadt Wien an die Bundesimmobiliengesellschaft. Obwohl das Gebäude in einem ausgezeichneten Zustand ist, gab es Pläne für einen Totalabriss, um die benachbarte Schule zu erweitern. Dabei gilt hier sogar eine Schutzzone, die gerade dazu da ist, historische Gebäude langfristig zu erhalten. - Wie im Oktober 2020 bekannt wurde, dürfte ein kompletter Abriss jedenfalls vom Tisch sein. Doch wie wird ein möglicher Umbau aussehen? Wird die hübsche Fassade vollständig erhalten bleiben?
Es ist beschämend für die Kulturmetropole Wien: Jahrelang sind die beiden historischen AKH-Kliniken verfallen. Jetzt sucht das AKH sogar um Abriss an. Werden die Behörden den Abriss genehmigen, obwohl erst 2018 das Gesetz zum Schutz historischer Gebäude verschärft wurde?
Nach Weltkriegen und Abrisswellen erinnert in Wien Mitte fast nichts mehr an den alten Bahnhof Hauptzollamt. Nur noch ein über 100 Jahre altes Gebäude ist bis heute erhalten - und es verfällt.
Seit Jahren verfallen zwei riesige historische Kliniken am Gelände des Wiener Allgemeinen Krankenhauses. Noch heuer soll mit dem Abriss der über 100 Jahre alten Gebäude begonnen werden. Die Pläne für die herausragenden Bauten stammen vom berühmten Ringstraßen-Architekten Emil von Förster. Helfen Sie mit, die Kliniken vor dem Abriss zu retten! - Ein Aufruf.
Neben den Bettentürmen des Wiener AKH stehen zwei über 100 Jahre alte Kliniken, die dem Verfall preisgegeben werden. Ist ein Abriss der kunstvollen Jugenstilgebäude geplant?
"Ein Biedermeier-Haus abzureißen, statt zu restaurieren, ist ein Verbrechen an der Stadt. Vielleicht gehört auch der Denkmalschutz renoviert." - Das schrieb Peter Michael Lingens bereits 2014 im Profil. Auch in der Zwischenzeit hat sich wenig getan. Immer noch steht das um 1800 erbaute Haus in der Breite Gasse 15 leer und verfällt. Und das seit 20 Jahren, direkt hinter dem Museumsquartier.
Im 3. Bezirk ist ein Gründerzeithaus aus dem 19. Jahrhundert in Gefahr. Mit dem Abriss wäre das letzte original erhaltene Haus seiner Zeit am Landstraßer Gürtel verloren.