Otto Wagner, Heinrich von Ferstel, Theophil Hansen – sie und viele andere haben Wien zu dem gemacht, wie wir es heute kennen. Die Wiener Architektur der Jahrhundertwende und des frühen 20. Jahrhunderts wird international hoch geschätzt und ist ein Grund dafür, warum so viele Menschen diese Stadt Jahr für Jahr besuchen.
Einhundert Jahre später haben sich die Baustile entschieden verändert. Im Neubau dominiert oft die Farbe Grau, die Fassaden sind meist glatt und schmucklos, Anleihen an historische Vorbilder passé. Neue Gebäude werden zuweilen lieblos in jahrhundertealte Stadtviertel geklotzt, selbst bei der Form und Anordnung der Fenster ist Rücksicht auf das Umfeld eine Seltenheit. Und während früher Gusseisen und das bekannte 50er-Jahre-Grün zum Einsatz kamen, sind Gitter und Balkone heute aus silbergrauem Stahl. Wie werden die Menschen wohl in hundert Jahren über die Bauten der Jahrtausendwende und die Architektur unserer Zeit denken?
Auf dieser Seite finden sich Beispiele von Gebäuden, die ab den 1990ern in Wien errichtet wurden.

Hernalser Hauptstraße 59-61: erbaut ca. 2015 (Foto: 2019). Der Neubau ersetzt zwei Gründerzeithäuser, die 2013 trotz Schutzzone abgerissen wurden. “Wir wollten die Nutzfläche in Absprache mit den Investoren maximieren”, ist auf der Webseite des Bauträgers zu lesen. Man habe sich deshalb für einen Abriss und einen kompletten Neubau entschieden.

Hernalser Hauptstraße 59-61: erbaut ca. 2015 (Foto: 2019). Der Neubau ersetzt zwei Gründerzeithäuser, die 2013 trotz Schutzzone abgerissen wurden. “Wir wollten die Nutzfläche in Absprache mit den Investoren maximieren”, ist auf der Webseite des Bauträgers zu lesen. Man habe sich deshalb für einen Abriss und einen kompletten Neubau entschieden.

Hernalser Hauptstraße 59-61: erbaut ca. 2015 (Foto: 2019). Der Neubau ersetzt zwei Gründerzeithäuser, die 2013 trotz Schutzzone abgerissen wurden. “Wir wollten die Nutzfläche in Absprache mit den Investoren maximieren”, ist auf der Webseite des Bauträgers zu lesen. Man habe sich deshalb für einen Abriss und einen kompletten Neubau entschieden.

Seeböckgasse 45: erbaut 2018, rechts: Seeböckgasse 47 (Baujahr 1894) (Foto: 2018, Nina Kreuzinger). „Zwischen wunderschönen Gründerzeithäusern und schlichten modernen Bauten ordnet sich das Objekt Stadtappartements Seeböckgasse 45 mit 23 Eigentumswohnungen in seine Umgebung ein – Tradition und Moderne werden hier auf innovative Art und Weise miteinander vereint.“ (Auszug aus der Webseite des Bauträgers)
Diese Seite wird laufend aktualisiert. Bei Neubauten, die historisch bedeutende Gebäude ersetzen (i.e. nach Abrissen errichtet worden sind), ist dies im Text unter dem Bild vermerkt. Infos dazu, warum auch in historisch sensiblen Gegenden ohne Rücksicht auf die umgebende Bebauung neu gebaut werden darf, gibt es in den Artikeln Abriss und Neubau in Schutzzone – Optik egal?, Bauen ohne Rücksicht und Leopoldauer Platz: Abriss trotz Schutzzone. Eine Übersicht zum Thema Politik & Abbrüche bietet der Artikel Abriss-Schutz statt Laissez-faire.
Wo gibt es noch bestürzende Neubauten? Hinweise und Fotos bitte an: georg.scherer@wienschauen.at
Kontakte zu Stadt & Politik
- SPÖ Wien: kontakt@spw.at, Tel. +43 1 535 35 35
- ÖVP Wien: info@wien.oevp.at, Tel. +43 1 51543 200
- Die Grünen Wien: landesbuero.wien@gruene.at, Tel. +43 1 52125
- NEOS Wien: wien@neos.eu, Tel. +43 1 522 5000 31
- FPÖ Wien: ombudsstelle@fpoe-wien.at, Tel. +43 1 4000 81797
(Die Reihung der Parteien orientiert sich an der Anzahl der Mandate im November 2020.)
- Foto der Österreichischen Postsparkasse von Otto Wagner am Georg-Coch-Platz (verlinkt): Bwag, Wien – Österreichische Postsparkasse, Georg-Coch-Platz, CC BY-SA 4.0
- Foto des Gebäudes Parkring 8 (verlinkt): Thomas Ledl, Parkring 8 Ansicht 2, CC BY-SA 3.0 AT
- Foto Währinger Straße 10 (verlinkt): PierreSelim, Wien – 2017-09-18 – Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität – 5083, CC BY-SA 4.0
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