Möbelhaus statt Monumentalbau
So groß wie 8 Gründerzeithäuser ist das "blaue Haus" beim Wiener Westbahnhof. Das im 19. Jahrhundert erbaute Gebäude soll zur Gänze abgerissen werden. Der IKEA-Konzern plant hier einen Neubau.
Wien hat ein reiches historisches Erbe. Barock und Historismus, Jugendstil und die Moderne des frühen 20. Jahrhunderts prägen viele Bezirke. Und Wien wächst – während gleichzeitig die Maßnahmen zum Schutz alter Häuser hinterherhinken. Die Bemühungen von Bund (Denkmalschutz) und Stadt Wien (Schutzzonen), reichen nicht aus, um die vielen bedeutenden Gebäude in Wien zu schützen. In dieser Sektion sind alle Artikel, in denen es um Abrisse in Wien geht. Eine Übersicht über ab 1990 abgerissene Häuser gibt es hier.
So groß wie 8 Gründerzeithäuser ist das "blaue Haus" beim Wiener Westbahnhof. Das im 19. Jahrhundert erbaute Gebäude soll zur Gänze abgerissen werden. Der IKEA-Konzern plant hier einen Neubau.
Neben den Bettentürmen des Wiener AKH stehen zwei über 100 Jahre alte Kliniken, die dem Verfall preisgegeben werden. Ist ein Abriss der kunstvollen Jugenstilgebäude geplant?
Im 3. Bezirk zwischen Landstraßer Hauptstraße und Schlachthausgasse ist ein Gründerzeithaus abgerissen worden. Ein Neubau mit exklusiven Wohnungen ist in Planung.
Nein, das am besten erhaltene Haus in Neubau war es bestimmt nicht. Und wohl auch nicht das prächtigste oder das historisch bedeutendste Gebäude des Bezirks. Aber doch gehörte das Biedermeierhaus in der Zieglergasse 52 zu einem immer rareren Gebäudetypus in Wien: Dem…
Das kleine Vorgründerzeithaus wurde um 2013 durch einen Neubau ersetzt.
2018 wurde ein Gründerzeithaus in der Ottakringer Heigerleinstraße abgerissen - nur wenige Tage vor der Verschärfung der Bauordnung, die das Haus wohl gerettet hätte.
Im Penzinger Bezirksteil Breitensee stehen einige mit spätgründerzeitlichem und secessionistischen Dekor geschmückte Wohnhäuser. Eines dieser Häuser wurde ca. 2016 abgebrochen.
Vor dem Neubau - errichtet um 2004 - befand sich in der Neustiftgasse 108 ein 1827 errichtetes Gründerzeithaus.
Der Fassadenschmuck des Jahrhundertwendehauses in der Schönbrunner Straße 211 (nahe der U4-Station Längenfeldgasse) war bis kurz vor dem Abriss noch vollständig vorhanden. Für das vor 1900 erbaute Haus wurde bei der Umwidmung 2012 eine viel zu hohe Bauklasse festgesetzt. Eine Schutzzone fehlt überhaupt. 2014 kam der Abriss.
Das Gebäude in der Schönbrunner Straße 217 wurde 2012 (und bei der erneuten Gelegenheit im Jahr 2014) nicht in die Schutzzone aufgenommen. Trotz eindeutigem Hinweis der Initiative Denkmalschutz. Auch die Bauklasse war viel zu hoch für das alte Haus. Eine klare "Abrisswidmung". 2016 kam der Abriss.
Der Abriss des um 1900 errichteten Gebäudes in der Döblinger Hauptstraße 2, direkt beim Gürtel und der historischen U6-Station Nußdorfer Straße, hat die ganze Umgebung schwer beeinträchtigt.
Das ensembleprägende Frühgründerzeithaus in der Alserbachstraße 26 (Baujahr 1855) an einer exponierten Stelle der Alserbachstraße nahe Donaukanal traf 2010 die Abrissbirne. Eine Schutzzone hatte die Stadt Wien 1998 nicht eingerichtet, auch die Bauklasse entsprach nicht der Höhe des Altbaus. Beides gleichsam eine "Einladung" zum Abriss.
Das um 1850 erbaute Haus wurde 2013 abgerissen.
Das 1894 erbaute Haus stand in einer Schutzzone. Trotz äußerlich gutem Bauzustand wurde es ca. 2007 abgerissen.
Die kleinen alten Häuser an der Ecke zur Schopenhauerstraße wurden um etwa 2001 abgebrochen.
Das Biedermeierhaus (Baujahr 1826) wurde 2012 abgerissen.
Das gut erhaltene Gründerzeithaus wurde abgerissen. Heute steht hier eine über zwei Parzellen gehende Wohnhausanlage.
Das Gründerzeithaus in der Schulgasse 54 - erbaut vor 1900 - wurde irgendwann nach 1998 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Das Gründerzeithaus in der Engerthstraße 223 im 2. Bezirk stand in einer Häuserzeile aus ähnlich gestalteten Gebäuden und trug noch den alten Fassadendekor aus dem Baujahr 1895. Es wurde 2014 abgerissen, eine Schutzzone galt nicht.
Das Gründerzeithaus am Bauernmarkt 21 (Ecke Fleischmarkt) wurde 1910/1911 erbaut und korrespondierte mit dem gegenüberliegenden Gebäude. Es lag direkt neben der Rotenturmstraße, zwischen Stephansplatz und Schwedenplatz. 2017 kam der Abriss - trotz Schutzzone und trotz Lage inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes Innere Stadt. Den Behörden war es offenbar nicht gelungen, die gesetzliche Erhaltungspflicht durchzusetzen.
Der sogenannte Kai-Palast war das erste in Stahlbeton-Bauweise errichtete Bürogebäude Wiens. Die Pläne stammten vom bekannten Architekten Ignaz Reiser (1863-1940), der zahlreiche Mietshäuser und etliche Synagogen und Gebäude für jüdische Gemeinden entwarf (einige im 2. Weltkrieg zerstört). Das 1911-1912 erbaute Wohn- und Geschäftshaus am Franz-Josefs-Kai 47 stand in einer Schutzzone, wurde aber 2001 aufgrund statischer Mängel trotzdem abgerissen.
Das riesige dreiseitige Jugendstilgebäude in der Wipplingerstraße 33 hätten durch die Schutzzone eigentlich gegen einen Abriss geschützt sein sollen. Trotzdem wurde es 2003 abgebrochen – mit expliziter Zustimmung der Wiener Magistrate. Heute befindet sich hier die Zentrale der OPEC.
Das Vorgründerzeithaus Untere Augartenstraße 18 - erbaut 1825, umgebaut 1866 - hatte zuletzt keinen Fassadenschmuck mehr. Wie bei so vielen Häusern in Wien dürfte der Dekor in den 1950ern entfernt worden sein. Der Abriss des alten Hauses kam um 2005. Da hier eine hohe Bauklasse galt und auch keine Schutzzone, war der Abbruch quasi schon durch den Bebauungsplan festgelegt.
Das kleine Haus war 1829 erbaut worden und zählte bis zu seinem Abriss zum heute selten gewordenen vorgründerzeitlichen Baubestand des 7. Bezirk.