Altgasse rundum erneuert

Die Altgasse in Hietzing wurde grundlegend umgestaltet. Bäume und Sträucher wurden gepflanzt, eine attraktive Pflasterung verlegt und viele Sitzgelegenheiten aufgestellt. In der Altgasse ist jetzt viel mehr Platz, die Zeit der schmalen Gehsteige ist vorbei. Das Straßenbild hat eine enorme Aufwertung erfahren.

Altgasse in Wien Hietzing vor und nach der Umgestaltung
Die Altgasse wurde 2024 umgestaltet. (Fotos: 2023 u. 2025)

Altgasse vor dem Umbau

Nahe dem Eingang zum Schönbrunner Schlosspark liegt, etwas versteckt, eine besonders schöne Gasse. Die Altgasse ist gesäumt von vielen kleinen Häusern aus dem 19. Jahrhundert und erinnert durch ihren vergleichsweise schmalen Querschnitt an alte Ortskerne, wie man sie etwa auch in Tschechien findet. In etlichen Häusern haben Geschäfte und Lokale geöffnet.

Gasse mit alten Häusern in Wien-Hietzing, parkende Autos, schmale Gehsteige mit Brettern, Hängeleuchten
vor dem Umbau (Foto: Juni 2023)

Weniger einladend war hingegen die längste Zeit die Verteilung und Detailgestaltung des öffentlichen Raums. Die Gehsteige waren so schmal, dass sie für mobilitätseingeschränkte Personen und Personen mit Kinderwägen nur schlecht nutzbar waren. An Begrünung mangelte es und, wie in Wien üblich, war fast alles asphaltiert. In Kombination mit den vielen Parkplätzen war für Fußgänger kaum Platz vorhanden. Kurz gesagt: Es gab eigentlich keinen Grund, um der Altgasse einen Besuch abzustatten. Das hat sich geändert.

Umgestaltung 2024

Die Altgasse hat jetzt ein völlig neues Gesicht. Gebaut wurde 2024, im Frühjahr 2025 erfolgte die Fertigstellung. Dem Umbau vorangegangen war ein Bürgerbeteiligungsverfahren mit Anrainern und Gewerbetreibenden.[1] Umgebaut wurde auf einer Länge von 320 Metern. Hinzu kamen 19 neue Bäume, 15 Hochstammsträucher und 15 neue Sitzgelegenheiten.[2]

Der Kfz-Durchzugsverkehr wurde durch Änderungen bei den Einbahnen unterbunden. Radfahren ist überall erlaubt, es wurden zahlreiche Radbügel montiert.[1] In der ganzen Gasse gilt nun eine Begegnungszone. Warum wurde nicht gleich ein Fahrverbot (mit Ausnahmen für Anrainer, Lieferanten und Handwerker) eingerichtet?

Die Umgestaltung erfolgte unter Bezirksvorsteherin Silke Kobald und ihrem kurzzeitigen Nachfolger Friedrich Ebert (beide ÖVP), sowie Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Neue Altgasse

Seit der Umgestaltung präsentiert sich die Altgasse komplett verändert. So wurden an der Ecke zur Maxingstraße Bäume gepflanzt, wodurch ein freundliches Entrée entstanden ist.

Die Baumscheiben sind umgeben von Kiesbeeten und einer dezenten Umfassung. Es hat sicherlich mit dem schmalen Querschnitt der Gasse zu tun, dass nur an bestimmten Stellen Bäume gepflanzt werden konnten (ähnlich wie in der Bernardgasse im 7. Bezirk). Im Gegensatz zum üblich langweiligen – und hierorts unpassenden – Design der Müllbehälter sticht der hochwertige Pflasterbelag positiv hervor. Durch die Entfernung der Parkplätze ist die Altgasse endlich auch barrierefrei zugänglich.

Im östlichen Teil der Gasse, nahe Hietzinger Hauptstraße, erweitert sich die Altgasse zu einem Platz. In der Mitte des Platzes wurden Bäume gepflanzt. Formschön sind die runden Sitzgelegenheiten um die Baumscheiben. Auch ein Brunnen wurde gebaut (zum Zeitpunkt der Fotoaufnahmen noch nicht in Betrieb).

Von dem Platz aus teilt sich die Altgasse in zwei kurze Abschnitte, in denen etliche neue Bäume stehen. Die Straßenlaternen sind noch aus der Zeit vor der Umgestaltung.

So hat sich die Gasse verändert

Die folgende Fotostrecke startet in der Maxingstraße und endet in der Dommayergasse und Hietzinger Hauptstraße.

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Die Bezirksvorstehungen sind die politischen Vertretungen der einzelnen Bezirke. Die Partei mit den meisten Stimmen im Bezirk stellt den Bezirksvorsteher, dessen Aufgaben u.a. das Pflichtschulwesen, die Ortsverschönerung und die Straßen umfassen.

(Die Reihung der Parteien orientiert sich an der Anzahl der Mandate nach der Wahl 2020.)

+43 1 4000 81261
 
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(Die Reihung der Parteien orientiert sich an der Anzahl der Mandate im November 2020.)

Quellen

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