Im Gastblog kritisiert Georg Scherer die Regelungen für den Abriss von Gebäuden in der Bundeshauptstadt.

Seit dem ersten Eintrag widmet sich dieser Blog regelmäßig den gefährdeten Altbauten Wiens. Jahrelang über immer neue Zerstörungen zu berichten macht gewiss keine Freude. Es kommt auch keine Freude auf, wenn sich der Posteingang wieder und wieder mit traurigen Nachrichten und Hilferufen füllt. Hausabrisse, Spekulation, verfallende Gebäude – in den meisten Fällen eigentlich vermeidbar, wenn die Politik es nur wollte. Das Problem ist bei weitem nicht auf Wien beschränkt. So fordert etwa der Bund Deutscher Architekten ein Abrissmoratorium. Der Umbau des Bestands solle gefördert, Abbruch und Neubau zum Ausnahmefall werden.

Auch in Österreich ist das Thema virulent. Architektenpräsident Daniel Fügenschuh rief im STANDARD zum Stopp von Umwidmungen und zum Ressourcensparen auf. Er fordert, "Abbrüche von funktional und qualitativ hochwertigen Altbauten zu vermeiden und verstärkt in Sanierungskonzepte und innovative Planung zu investieren". Das nicht am Gebäudezustand – saniert vs. unsaniert – gebundene Mietrecht hinke den Notwendigkeiten hinterher. Immer noch nicht zustande gekommen ist überdies die geplante bundesweite Agentur für Baukultur. Ohnehin fast undenkbar scheinen für alle Bundesländer geltende Gesetze zum Schutz alter Ortskerne und charakteristischer Gebäude.

Baustelle, abgerissenes Haus
In Wien wird viel abgerissen – so auch das Gründerzeithaus in der Lacknergasse 31 (17. Bezirk)
Georg Scherer

Wien reformiert die Bauordnung

In Wien bietet sich derzeit die Chance, seit langem schwelende Probleme zu korrigieren. Das Baugesetz der Bundeshauptstadt wird nämlich geändert. Während in Bezug auf Energie und die Beschränkung von Kurzzeitvermietung (Airbnb) weitsichtig die Weichen gestellt werden, ist der Ehrgeiz anderswo enden wollend: Der teure Garagenzwang für Neubauten bleibt in reduzierter Form bestehen, womit die Kosten für den Wohnbau auch weiterhin in die Höhe getrieben werden. In der dichten Stadt fallen laut Bauträgern bislang rund zehn Prozent der Baukosten oder mehr allein auf Garagen an. Auch ein unabhängiger Gestaltungsbeirat zur Qualitätssicherung von Neubauarchitektur ist nicht vorgesehen. Nach 1945 erbaute Häuser sollen weiterhin nach Belieben niedergerissen werden dürfen. Wenn im Gesetzesentwurf "Ressourcenschonung als zusätzliches Ziel der Stadtplanung" genannt wird, ist das definitiv noch nicht zu Ende gedacht.

Verbesserungen sind für den Altbauschutz angekündigt. Abrisse wegen angeblicher "Abbruchreife" sollen künftig schwieriger zu erreichen sein, Privatgutachten bleiben aber weiterhin zulässig. Um die Erhaltungspflicht besser kontrollieren und einfordern zu können, wird ein "Pickerl" für Altbauten vorgeschrieben. Das wird alle Besitzer von Altbauten treffen. Inwiefern sich dadurch Verfall und Abbrüche verhindern lassen, wird sich weisen. Die Chance, das effektive Salzburger Altstadterhaltungsgesetz für Wien zu adaptieren, wurde nicht ergriffen. Das Innere von Gebäuden soll auch in Schutzzonen weiterhin zerstört werden dürfen. So werden Häuser zu substanzlosen Attrappen, wie etwa in der Jagdschlossgasse in Hietzing.

Rasche Reformen sind in jedem Fall nötig, wie ein Beispiel aus Währing vor Augen führt. Bei einer als erhaltenswert eingestuften Villa wurden das Dach und historische Holzaufbauten entfernt. Hier wird Architektur zur Wegwerfware, der Totalabriss ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Villa ohne Dach, Ruine
Das Dach der Villa in der Alsegger Straße 35 wurde entfernt, ein Abbruchverfahren läuft.
Georg Scherer

Kulturwandel im Altbauschutz

In den letzten rund zwanzig Jahren haben sich in Wien erstaunliche Entwicklungen vollzogen. Das Wachstum der Immobilienbranche und die kontinuierlich steigenden Preise für Miet- und Eigentumswohnungen wurden zum Antrieb einer rasanten baulichen Transformation. Sanierungen, Dachausbauten und Abrisse haben tief in den Häuserbestand der Gründerzeit eingegriffen, der angesichts der wachsenden Bevölkerung unter hohem Druck steht. Ging es der Politik vor Jahrzehnten noch mehr oder weniger um das Stadtbild, kommt seit einiger Zeit zunehmend der Schutz von Wohnraum hinzu. Soll verhindert werden, dass Altbauten systematisch geschleift und durch Neubauten mit vielen niedrigen Geschoßen und noch höheren Mieten ersetzt werden, muss gegensteuert werden.

Für eine lange Zeit wurde dem Abreißen tatenlos zugesehen, doch seit einigen Jahren ist ein Umdenken zu bemerken. Die Büros von Planungsstadträtin Ulli Sima und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (beide SPÖ) sollen zunehmend Druck auf die zuständigen Abteilungen ausüben, Abrisse möglichst zu verhindern. Insbesondere in der letzten Zeit dürfte sich ein strengerer Umgang bei Abbruchverfahren etabliert haben. Schärfere Gesetze und ein stärkerer Fokus der Behörden auf die Altstadterhaltung zeigen einen Kulturwandel im Rathaus, der vor einigen Jahren so noch nicht erwartet worden wäre. Wie viele Häuser aber erfolgreich vor der Zerstörung gerettet werden konnten, ist nicht bekannt. Die Intransparenz erschwert es, Erfolg oder Misserfolg von Gesetz und vollziehenden Behörden abzuschätzen zu können.

Altbau-Fassade
Das Gründerzeithaus in der Hetzgasse 8 (3. Bezirk) wäre beinahe abgerissen worden. Derzeit wird es saniert.
Georg Scherer

Problem "Abbruchreife"

Werden heute erhaltenswerte Altbauten abgerissen, hat das meist einen simplen Hintergrund: Viele ältere Bebauungspläne – zurückgehend bis in die 1990er – erlauben große Neubauten mit vielen niedrigen Stockwerken anstatt dort befindlicher Altbauten. Schutzzonen fehlen oft. So werden Abrisse wirtschaftlich attraktiv. Das übliche Muster: Die Architekturbehörde (MA 19) stimmt einem Abriss nicht zu. Der Eigentümer, meist eine Bauträgerfirma, lässt ein Privatgutachten anfertigen, in dem ein Haus für unsanierbar erklärt wird. Den Behörden dient das als Nachweis für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit. Aus einer Anfrage und der entsprechenden Antwort im Gemeinderat vom März 2023 wird ersichtlich, dass vielen Abrissansuchen letztlich doch stattgegeben wurde. Sanierungsförderungen könnten Abbrüche zwar noch verhindern, reichen aber meist nicht aus. Abrisse wie jüngst in Grinzing (Foto unten) sollen künftig aber nicht mehr so leicht möglich sein.

Ruine eines Hauses, Baustelle
Das 1903 erbaute Haus in der Cobenzlgasse 69 wurde 2023 abgerissen.
Privat

Während die Nachbarhäuser aufgestockt und saniert wurden, haben die Behörden einen Altbau in Penzing zum Abriss freigegeben (Foto unten). An diesem Beispiel sind die Auswirkungen einer hohen Bauklasse auf einen niedrigeren Altbestand gut zu sehen.

Altbau, Baustelle
Das Gründerzeithaus in der Linzer Straße 83 wird abgerissen.
Georg Scherer

Auch Gebäude, die direkt oder indirekt im Besitz der Stadt Wien stehen, sind bedroht, zum Beispiel auf dem Gelände des Allgemeinen Krankenhauses. Während einige alte Gebäude für Büros und Universitätsnutzung vorbildhaft saniert wurden, wächst die Sorge um die ehemalige Kinderklinik. Noch wird der 1911 eröffnete Pavillon für administrative Zwecke verwendet, aber der Bauzustand wird augenscheinlich immer schlechter. Ist "Abbruchreife" das Ziel? Wie zu hören ist, soll mediale Aufmerksamkeit möglichst vermieden werden, um in Ruhe abreißen zu können. Dabei schätzt die Magistratsabteilung 19 das Gebäude als erhaltenswert ein, man würde einem Abbruch nicht zustimmen.

Altbau, Aufnahme der Kinderklinik
Wird die ehemalige Kinderklinik dem Verfall ausgesetzt?
Georg Scherer

Hohes Potenzial für Umbau und Aufstockung

Erhalt von Gebäuden und eine zugleich wachsende Bevölkerung – geht das? Das geht! Allein die in Privatbesitz befindlichen Gründerzeithäuser haben ein enormes Potenzial für Sanierung und Dachausbau. Tausende Häuser sind noch unsaniert, viele Dachgeschoße unbewohnt oder ungenügend genutzt. Durch den Dachausbau bleiben Häuser erhalten, es muss nicht am Stadtrand neu gebaut und dabei Boden versiegelt werden. Auch bei Gemeindebauten lassen sich Dächer nachträglich ausbauen, erste Projekte wurden bereits fertiggestellt. Allein auf den zwischen 1950 und 1970 errichteten Gemeindebauten könnten über 34.000 Wohnungen errichtet werden, so das Forschungsprojekt Attic Adept 2050. Die Behörden sollten bei Dachausbauten aber dringend ein Auge auf die Ästhetik werfen, die teils auf traurigem Niveau dahingrundelt, etwa in der Breitenseer Straße im 14. Bezirk.

Wie sich Alt und Neu attraktiv kombinieren lassen, wird im 3. Bezirk deutlich. Ein Gründerzeithaus erhielt vor etlichen Jahren einen Dachausbau samt modernem Eckturm. Der an einer Seite nicht erhaltene Fassadendekor wurde rekonstruiert:

Sanierter Altbau mit Dachausbau
Reisnerstraße 34: Dachausbau und Fassadenrekonstruktion.
Georg Scherer

Architektur der Zweiten Republik ohne Schutz

Werden Gründerzeithäuser abgerissen, ist die Aufregung oft groß. Die charakteristischen Fassaden stehen immer noch für das typische Wien, das auch jenseits der Landesgrenzen so geschätzt wird. Trifft die Abrissbirne jedoch neuere Gebäude, wird das nicht selten mit einem Achselzucken quittiert. Das ist fatal, denn auch jüngere Architektur kann erhaltenswert sein und beispielhaft für die Geschichte Wiens stehen. So wurde etwa die große Zentrale der Austrian Airlines im 10. Bezirk, ein Gebäude des bekannten Architekten Georg Lippert, 2013 abgerissen.

Zentrale der Austrian Airlines: erbaut 1978, Abriss 2013.
Michael Hierner

Noch nicht zu spät ist es für viele andere Bauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. So entpuppt sich etwa die Schule in der Großfeldsiedlung bei näherem Hinsehen als Verwandte des Wohnparks Alterlaa. Auch die Begrünung wurde mitgedacht:

Aufnahme des Schulgebäudes von außen, Terrassen und verglaste Fassaden
Die Schule in der Dopschstraße 25 (21. Bezirk) ist ein wichtiger Bau der Nachkriegszeit.
Georg Scherer

Das erst knapp über 50 Jahre alte Bezirkszentrum Kagran, in dem auch das Bezirksamt untergebracht war, soll Neubauten weichen. Fachleute halten das nach dem Konzept der polyzentrischen Stadt von Stadtplaner Roland Rainer errichtete Gebäude für weiterhin nutzbar.

Außenansicht des Bezirkszentrums
Das um 1970 erbaute Bezirkszentrum Kagran (22. Bezirk) soll abgerissen werden.
Georg Scherer

Warum nicht nebenan neu bauen und das Bezirkszentrum Kagran zu einem Raum für Kunst, Kultur und soziale Einrichtungen umbauen? So würden auch Ressourcen gespart. Der Stadtforscher Norbert Mayr sagt zu diesem Thema: "Obwohl der Neubau das bis zu zweistellig Vielfache des CO2-Bedarfs einer Bestandssanierung benötigt, wird weiterhin rücksichtslos abgerissen, darunter zahlreiche Stahlbeton(skelett)bauten der Nachkriegsjahrzehnte. Diese Zerstörung ist besonders klimaschädlich, da nach hohem CO2-Verbrauch bei der damaligen Errichtung die jetzige Raumressource gut umnutzbar, adaptierbar ist."

Nachkriegsarchitektur: Studie fertig, Gesetz fehlt

Expertinnen und Experten sind schon weiter als die Politik. 2012 wurde eine Studie mit Fokus auf Wien und Brünn zur Architektur zwischen 1945 und 1979 vorgestellt. Aus Wien waren BWM Architekten, Barbara Feller, Jan Tabor und Wehdorn Architekten beteiligt. Herausgekommen ist eine Methodik, mit der erhaltenswerte Gebäude auf Basis historischer, architektonischer und wirtschaftlicher Aspekte herausgefiltert werden können. Dabei geht es mithin auch um Architektur, deren Vorzüge sich nicht sofort erschließen. Zum einen sind "die Bauwerke mit einem Baualter von circa 50 Jahren zu jung, um einen entsprechenden Alterswert beigemessen zu bekommen, andererseits ermöglichten neue Bautechnologien in dieser Zeit einen experimentellen Umgang mit Konstruktionen, Bauformen und Bauteilen", so die Autorinnen und Autoren.

Nun wird niemand jedem einzelnen Gebäude einen besonderen Wert zumessen. Aber was spricht – abgesehen von Investoreninteressen – dagegen, die Behörden vor Abrissen zumindest prüfen zu lassen? Seit Jahren schwebt die Bewertungsmethodik im paragrafenleeren Raum, eine entsprechende Gesetzesbestimmung fehlt. So darf derzeit fast alles, was nach 1945 erbaut wurde, ohne vorherige Prüfung niedergerissen werden. Eine ganze Epoche droht ohne Not verlorenzugehen. Nur wenige Gebäude genießen den – von der Stadt Wien unabhängigen – Denkmalschutz, ohne den es wohl auch das Philipshaus des kinematografisch geehrten Star-Architekten Karl Schwanzer auf dem Wienerberg vielleicht nicht mehr gäbe:

Außenaufnahme des Gebäudes, Architektur der 60er Jahre
Philipshaus: erbaut 1962–1964.
Georg Scherer

Umbau schafft Unikate

Die Architektur der 1960er- und 1970er-Jahre hat nicht den besten Ruf. Doch auch Gebäude aus dieser Zeit lassen sich auf den technisch neuesten Stand bringen und weiter nutzen. Oft sind erstaunliche Transformationen möglich, etwa im Fall eines ehemaligen Studentenheims. Das schmucklose Gebäude hinter dem Justizpalast hätte ohne weiteres abgebrochen werden dürfen. Doch es kam anders.

Außenaufnahme, Gebäude in 60er Jahre Architektur, Beton und Flas
Vor dem Umbau: Studentenheim in der Lerchenfelder Straße 1–3 (7. Bezirk).
BWM Designers & Architects

Bei einem vom Architekturbüro BWM geplanten Umbau blieb es als massiger Sockel für eine ikonische Aufstockung bestehen. Solche Ergebnisse lassen sich ausschließlich durch Adaptierung vorhandener Gebäude erzielen, die dadurch zu Unikaten werden.

Modernisiertes Gebäude der 60er Jahre, Aufstockung aus Glas
Nach dem Umbau: Hotel 25h.
BWM Designers & Architects

Ressourcenverschwendung egal?

Ästhetik ist die eine Sache – die Frage der Rohstoffe eine andere. Als "graue Energie" wird im Wesentlichen jener Energieaufwand bezeichnet, der beim Bauen verbraucht und im Gebäude gespeichert ist. Diese Energie geht beim Abbruch zu einem großen Teil verloren. Hinzu kommt, dass traditionelle Materialien wie Holz, Ziegel und Stein meist sehr langlebig sind, während etwa heute beliebte Dämmplatten schon nach wenigen Jahrzehnten zu Abfall werden. Anstatt massiver Ziegelwände fungieren heute dünne Betonscheiben samt Dämmplatten als Außenhaut, so der Architekturpublizist Dietmar Steiner, der 2018 in einem Interview mit der "Wiener Zeitung" sagte: "Wir bauen den größten Sondermüll der Baugeschichte."

Da die Bauindustrie zu den CO2-intensiven Branchen zählt und sich Österreich zum Klimaschutz bekannt hat, darf dieser wichtige Aspekt nicht außer Acht gelassen werden. Anstatt per Abriss Tabula rasa zu machen, sollte vom Bestand aus geplant werden mit dem Ziel, stets mehr zu erhalten als zu zerstören. Werden die Ressourcen betrachtet, ist es besonders unverständlich, wenn erst relativ junge Gebäude abgerissen werden. Geschehen etwa im 2. Bezirk, wo ein nicht einmal dreißig Jahre altes Bürohaus abgerissen wurde. Alles problemlos möglich, denn die graue Energie kommt im Wiener Baugesetz nicht vor. Geht es nach der Stadtregierung, soll das auch so bleiben.

Baustelle, Maschinen reißen Gebäude ab
Das Bürohaus in der Lassallestraße 7 wurde 2023 abgerissen.
Privat

Ein ungleich prominenterer Fall war das Leiner-Haus in der Mariahilfer Straße. Es dürfte in gutem baulichem Zustand gewesen sein und befand sich sogar in einer Ortsbild-Schutzzone. Trotzdem ging ein Abriss durch.

Baustelle, Baugerät
Das 1895 erbaute Leiner-Haus wurde 2021 abgerissen.
Georg Scherer

Am Kempelenpark in Favoriten sollen noch dieses Jahr etliche Gebäude abgerissen werden, so Norbert Mayr, der hohe Potenziale für eine Sanierung sieht, "allein in den beiden noch keine 40 Jahre alten Hauptgebäuden mit großzügig hohen Räumlichkeiten auf rund 30.000 Quadratmeter Nutzfläche. Auch wenn beim Abriss zunehmend Materialien recycelt und ein paar Bauteile wiederverwendet werden, ist das nur ein schwacher Trost gegen den ungleich nachhaltigeren Re-Use der Gebäude als Ganzes."

Außenaufnahme eines Gebäudes der 60er Jahre, Beton-Fassade
Die Bürohäuser am Kempelenpark (10. Bezirk) sind zum Abriss vorgesehen. Wären solche Fassaden nicht ideal für eine Begrünung mit Rankpflanzen?
Georg Scherer

Rot-Pink hat es in der Hand

Die Zerstörungen der Vergangenheit lassen sich nicht mehr rückgängig machen, aber mit der Bauordnungsnovelle kann ein Schritt hin zu einer Kehrtwende gelingen. Der nicht nachhaltige Umgang mit Architektur muss enden. Die Sanierungsförderungen müssen rasch ausgebaut werden, damit auch stark renovierungsbedürftige Häuser noch eine Chance haben. Erhaltenswerte Architektur und verbaute Ressourcen sollten nicht leichtfertig zerstört werden dürfen. Eine Wende in Richtung sanfter Erneuerung muss kommen. Adaptieren statt Demolieren muss zur Selbstverständlichkeit werden. (Georg Scherer, 8.9.2023)