Amsterdam: Plätze im Wandel der Zeit

Die Hauptstadt der Niederlande ist für ihre attraktiven öffentlichen Räume und für ihre progressive Verkehrsplanung bekannt. Doch das war nicht immer so. Dieser Artikel beleuchtet die Entwicklung einiger Stadtplätze in Amsterdam. Mit Aufnahmen von 1900 bis 2024.

Zuletzt aktualisiert im Oktober 2025.

Dam

Der zentrale Platz von Amsterdam, der sich im Laufe der Zeit schon mehrfach grundlegend verändert hat. Der Dam war früher vom Autoverkehr geprägt.

Die Aufnahmen unten zeigen den im 17. Jahrhundert erbauten Königlichen Palast. Die Straßenbahn vor dem Gebäude verkehrt heute genauso noch wie im frühen 20. Jahrhundert.

Der Dam ist durch die Straße Damrak mit dem Hauptbahnhof (Amsterdam Centraal) verbunden. An der Ecke Dam/Damrak steht das bekannte Kaufhaus De Bijenkorf:

Auf dem Dam steht das in den 1950ern errichtete Nationalmonument, ein Mahnmal für die Opfer der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs.

Der Autoverkehr spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle auf diesem Platz.

Die Nieuwe Kerk (Kirche) wurde im 15. und 16. Jahrhundert erbaut. Auffällig am ganzen Dam ist die hohe Qualität des Bodenbelags und die barrierearme Gestaltung (einheitliches Höhenniveau, keine Gehsteigkante bei den Schienen).

Die Aufnahmen unten zweigen das Kaufhaus De Bijenkorf und das Nationalmonument.

Rembrandtplein

Der nach dem Maler Rembrandt van Rijn benannte Platz liegt im Zentrum Amsterdams.

Früher war der Platz von parkenden und fahrenden Kfz geprägt.

Immer noch fährt die Straßenbahn auf dem Platz.

Die Ecke bei der Reguliersbreestraat (Fotos unten) ist heute im Sinne des Fußgängerverkehrs gestaltet.

Thorbeckeplein

Der Platz schließt direkt an den Rembrandtplein an und ist heute verkehrsberuhigt.

Eine Statue erinnert an Johan Rudolph Thorbecke (1798-1872), einem liberalen Politiker, Staatstheoretiker und Begründer der parlamentarischen Monarchie in den Niederlanden.

Beursplein

Auf diesem an der Straße Damrak gelegenen Platz befindet sich das historische Börsegebäude. Der Platz ist heute eine Fußgängerzone.

Leidseplein

Ein belebter Platz im Stadtzentrum, der heute vor allem Fußgängern, Radfahrern und der Straßenbahn gehört.

Die breite Kfz-Fahrbahn, wie sie auf alten Aufnahmen zu erkennen ist, gibt es heute nicht mehr. Der Asphaltbelag wurde durch eine attraktive Pflasterung ersetzt.

Am Leidseplein befindet sich das Amsterdamer Stadttheater (Stadsschouwburg), zu sehen auf den Fotos unten auf der jeweils rechten Seite.

In den 1970ern waren weite Teile des Platzes für den Autoverkehr reserviert.

Die Fotos unten zeigen jenen Teil des Platzes, der an der rechten Seite des Theaters liegt. Heute der Gastronomie gewidmet, früher dem parkenden Autoverkehr.

Derselbe Platz von einer anderen Perspektive:

Das Amsterdamer Stadttheater wurde Ende des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut.

Die nächsten Aufnahmen zeigen den Platz bei der Einmündung der Leidsestraat.

Die Aufnahmen unten veranschaulichen den Wandel des öffentlichen Raums in Amsterdam:

Die Korte Leidsedwarsstraat – hier an der Ecke zum Leidseplein – ist von einer Autostraße zu einer Fußgängerzone geworden:

Nieuwmarkt

Auf dem Platz steht das denkmalgeschützte Gebäude De Waag, das ursprünglich als Tor Teil der Stadtmauer war und später als Waaghaus (öffentliche Waage) diente. Der Platz war früher ein Parkplatz.

Oudekerksplein

Der Platz neben der Oude Kerk (Alte Kirche) im Zentrum der Stadt.

Noordermarkt

Ein Platz im Bezirk Jordaan neben der Noorderkerk (Kirche).

Koningsplein

Ein Platz bzw. eine Straße im Stadtzentrum.

Der Koningsplein war früher stark durch motorisierten Individualverkehr geprägt.

Muntplein

Ein Verkehrsknotenpunkt und eine breite Brücke. Stadtbildprägend ist das Gebäude Munttoren (Münzturm), das Teil der Stadtmauer war.

Aus Sicht des Verkehrs ist auch an dieser Stelle im Vergleich zu den 1970ern der Umbau zugunsten des Fußgänger- und Radverkehrs zu bemerken.

Museumplein

Der Platz vor dem Rijksmuseum, an dem auch weitere Museen liegen.

Die Flächen für den motorisierten Individualverkehr wurden seit zumindest den 1980ern stark rückgebaut. 

Die breite Fahrbahn wurde entfernt. Direkt vor dem Museum befindet sich heute eine Wasserfläche.

Stationsplein

Der Platz vor dem Amsterdamer Hauptbahnhof.

Spui

Eine Straße bzw. ein Platz, auf dem regelmäßig ein Buchmarkt stattfindet.

Spui ist heute verkehrsberuhigt.

Die Flächen für Kfz wurden in oder ab den 1980ern rückgebaut.

Aus einem Parkplatz ist eine Fußgängerzone geworden.

Fotos

WienSchauen.at ist eine unabhängige und nicht-kommerzielle Webseite, die von Georg Scherer betrieben wird. Ich schreibe hier seit 2018 über das alte und neue Wien, über Architektur, Ästhetik und den öffentlichen Raum. Sie können mich hier erreichen. WienSchauen hat auch einen Newsletter:

Nach der Anmeldung erhalten Sie ein Bestätigungsmail.